Pingwin Planet bewacht Wald- und Wildruhezonen in Skigebiet

Bild: Pingwin Planet

20.02.2014: Ski- und Snowboardsportler durchfahren trotz Verbotstafeln und Absperrvorrichtungen immer wieder Wildruhezonen in Skigebieten und beeinträchtigen so die Lebensräume von Alpenwildtieren – wie Pingwin Planet beobachtet hatte. Mit einer Aktion vor Ort machten Freiwillige der Umwelt- und Tierschutzorganisation heute im Skigebiet Adelboden-Lenk auf die Problematik aufmerksam. Sie bewachten Wald- und Wildruhezonen, die oft durchfahren werden.

 

In den letzten Jahren wurden in den schweizerischen Alpen neben Wildschutzgebieten auch  Wildruhezonen bestimmt und abgesperrt, damit die Lebensräume von Wildtieren wie z.B. Schneehasen oder Schneehühnern nicht noch mehr durch menschliche Freizeitaktivitäten beeinträchtigt werden. Dringender Handlungsbedarf wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt, so im Jahr 2013 auch durch eine Studie von Rhenus u.a., die aufzeigte, dass Schneehasen durch Tourismus erheblichem Stress ausgesetzt sind – mit zum Teil fatalen Folgen für die Energiereserven und damit die Fortpflanzung und das Überleben der Tiere. Schneehasen gelten im Alpenraum als bedroht.

Bild: Maja Widler

Eine namhafte Zahl von Wintersportlern foutiert sich jedoch um solche Erkenntnisse und um Absperrvorrichtungen und Verbotstafeln, die zum Teil sogar Strafanzeigen androhen und fährt unverfroren durch die gekennzeichneten Wildtier-Lebensräume, wie Pingwin Planet in verschiedenen Skigebieten in Pistennähe festgestellt hat. Freiwillige von Pingwin Planet bewachten deshalb heute im Skigebiet Adelboden-Lenk (im Raum Metschstand/Hahnenmoos) solche Wald- und Wildruhezonen, um Ski- und Snowboardfahrer vom verbotenen Eindringen in diese Zonen abzuhalten oder sie zumindest für die Problematik zu sensiblisieren. Die Aktivisten brachten auch zusätzliche Informationstafeln an, welche vom Durchfahren der Wildruhezonen abhalten sollen. Eine andere Gruppe von Freiwilligen von Pingwin Planet verteilte Flugblätter mit Informationen zur Aktion.

Die Freiwilligen möchten weitere Kreise dazu animieren, sich dafür einzusetzen, dass Schneehasen und andere Alpenwildtiere wenigstens in den bereits erheblich dezimierten Lebensräumen in Ruhe leben können – auch in Pistennähe. 

 

Pingwin Planet sieht weiteren Handlungsbedarf:

  • wirksame Kontrollen durch Behörden und Bergbahnbetreiber
  • zum Teil wirksamere Absperrvorrichtungen
  • Erweiterung der Wildruhezonen

 

Hochauflösende Fotos, weitere Fotos und kurze Filmsequenzen der Aktion können per E-Mail bei lorenz.hirni@pingwinplanet.org bestellt werden.