Spazieren auf Chemiemüll - in Hagenthal (F) wieder möglich

Zürich, 15.05.2013

Der hochgiftige Chemiemüll auf einem Feldweg in Hagenthal-le-Bas (F) ist wieder frei zugänglich: Unbekannte haben die Absperrungen, welche die französischen Behörden anbringen liessen, wieder geöffnet. Die Folge: Ohne es zu bemerken, spazieren Menschen, Hunde und Pferde direkt über das Gift. Sie verschleppen es mit Schuhen, Pfoten und Hufen in die Häuser sowie Ställe. Das macht es für Pingwin Planet und Dr. Martin Forter nur noch klarer: Der Chemiemüll muss endlich weg.

Bis zu 750 Gramm hochgiftiges Hexachlorcyclohexan (HCH) aus der Produktion des mittlerweile verbotenen Insektizids Lindan bei Ugine-Kuhlmann in Huningue (F) pro Kilo hatten Pingwin Planet und Dr. Martin Forter auf einem Feldweg in Hagenthal-le-Bas (F) nachgewiesen. Dies haben sie im November 2011 publik gemacht und verlangt, dass der Chemiemüll unter freiem Himmel schnellstens fachgerecht beseitigt wird. Doch anstatt das auch für Kinder aus den Nachbarhäusern frei zugängliche Gift zu entfernen, sperrten die französischen Behörden den Feldweg nur mit Bauabschrankungen ab.

Im Gänsemarsch über den Sondermüll

Heute, ein weiteres halbes Jahr später aber zeigt ein Kontrollgang: Jemand hat – von den Behörden unbemerkt – die Absperrungen wieder geöffnet. Die seitlichen Bauabschrankungen führen nun Spaziergänger, Hunde und Pferde auf dem Feldweg im Gänsemarsch präzise über den Chemiemüll. Ohne es zu wissen verschleppen sie so mit Schuhen, Pfoten und Hufen das hochgefährliche Gift in ihre Wohnungen und in die Ställe. Dies zeigt: Chemiemüll auf Feldwegen lässt sich nicht absperren. Maja Widler von Pingwin Planet: "Wie viele Generationen Kinder aus der Nachbarschaft sollen noch auf diesem verseuchten Feldweg spielen müssen?"

 

Es gibt nur eine Möglichkeit, die Menschen und die Umwelt zu schützen: Der Müll muss weg – und zwar sofort.

Pingwin Planet und Dr. Martin Forter fordern die französischen Behörden sowie den moralisch für den Sondermüll verantwortlichen Rohstoffkonzern Rio Tinto auf, zu handeln und endlich die Bevölkerung von Hagenthal zu schützen.


Pingwin Planet und Forter verlangen:

 

  • Eine erneute, sofortige und verstärkte Sperrung des Feldwegs
  • Anbringen von Schildern, die vor dem Gift warnen
  • Die sofortige, direkte Information der Bevölkerung über das Gift in ihrer Nachbarschaft
  • Ultimativ die Entfernung des Chemiemülls innerhalb von zwei Monaten

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