Monatstipps April 2014

Simone Werder - Sobald unsere Saaten richtig aufgegangen sind, stellen wir die Gefässe nach draussen oder zumindest ins kühle, helle Treppenhaus. Dies härtet die Keimlinge ab, zudem vergeilen sie nicht, sondern wachsen kräftig heran. Wenn sich zu viele Keimlinge den Platz im Topf streitig machen und um Licht konkurrenzieren, geht es ans Pikieren oder Vereinzeln: Sobald das zweite Blattpaar sichtbar ist, nehmen wir die einzelnen Pflanzen vorsichtig aus dem Topf und lösen die Würzelchen der Jungpflanzen voneinander. Dann setzen wir je nach Bedarf und Grösse – bei Tomaten eine, bei Blumen drei bis vier Pflanzen in einen neuen Topf in wenig gedüngte (torffreie) Blumenerde ab. Falls es noch Nachtfröste gibt, muss der ganze Kindergarten jeweils am Abend wieder reingeholt werden. Ja, das setzt jetzt schon ein bisschen Engagement voraus...

 

Aber seien wir ehrlich, eigentlich haben wir uns ja lange genug danach gesehnt, wieder was Richtiges zu tun zu haben auf dem Balkon. Vielleicht können wir uns bereits über Zwiebelpflanzen freuen, die wir im Herbst in Gefässe gesteckt haben und die jetzt in allen Farben und Formen blühen. Falls er an einer geschützten Hauswand steht, blüht derzeit der Rosmarin und der Oregano hat tüchtig ausgetrieben. Zusammen mit frischem Schnittknoblauch haben wir auch schon wieder eine gute Kräuterauswahl für die delikate Frühjahrsküche.

 

Was jetzt garantiert Spass macht, ist Wildpflanzenmärkte zu besuchen. Es gibt doch immer wieder was Neues zu entdecken, was auch noch auf unseren Balkon passen würde.

Zum Beispiel am Samstag, 12. April, von 09:30 - 15:00 Uhr auf dem Zeughaushof in Zürich,

gleichentags von 10:00 - 15:00 Uhr auf dem Vorplatz obere Mühle in Dübendorf oder am Mittwoch, 23. April, von 07:30 - 16:30 Uhr auf dem Waisenhausplatz in Bern. Und in Basel auf dem Andreasplatz gibt es jeden Samstag zwischen dem 26. April und 10. Mai den Wildpflanzenmärt.

 

Wer jetzt gar nicht warten kann, sofort Balkongärtner werden und bei Null starten möchte, dem empfehlen wir die pflegeleichten, liebenswerten Hornveilchen, auch Mini-Stiefmütterchen genannt (Viola cornuta). Im Handel gibt es Züchtungen in allen Farben. Die typischen, kleinen Blütenköpfe blühen an verzweigten Stielen fast unermüdlich über das ganze Jahr hindurch. Hornveilchen gedeihen sowohl an sonnigen, als auch an halbschattigen Plätzen gut. Verwelkte Blüten sind regelmässig zu entfernen, um die Nachblüte zu fördern.

 

Zuletzt muss dringend noch eine Neuerscheinung aus dem Galiani Verlag Berlin erwähnt sein: „Der Goldene Grubber. Von grossen Momenten und kleinen Niederlagen im Gartenjahr“.

Die Künstlerin, Illustratorin und Comiczeichnerin Kat Menschik hat mit dem „Goldenen Grubber“ ein ungewöhnliches Gartenbuch geschaffen, an dem man sich kaum sattsehen kann.

Ausdrucksstarke Zeichnungen von überragender künstlerischer Qualität vereinen Witz, Selbstironie und Poesie. Einfach ein traumhaft wunderschönes Buch!
 

 

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