Monatstipps September 2013

Simone Werder - Auch wenn Sonnenblume und Kapuzinerkresse immer noch fröhlich um die Wette blühen, nimmt die Sommerblütenpracht allmählich ab und das sanfte Licht des Septembers macht sich bemerkbar. Deswegen müssen wir unsern grünen Daumen aber noch lange nicht hängen lassen. Nebst dem Geniessen der angenehmen Temperaturen gibt es auf dem Balkon immer noch genug herumzuwerkeln.

 

Wo einjährige verblühte Blumen freien Platz schafften oder das Gemüse abgeerntet ist, können wir uns noch an eine Herbstbepflanzung aus einheimischen Ziergewächsen wagen. Attraktive Wuschelköpfe aus Gräsern machen bis in den Winter hinein Freude. Gräser wirken fragil, sind jedoch hart im Nehmen und vertragen deshalb unsere Winter gut. Nicht genug damit: An sonnigen Standorten werden das Wimperperlgras (Melica ciliata) und das Zittergras (Briza media) zwischen Mai und Juli blühen. Das Nickende Perlgras (Melica nutans) blüht zwischen Mai und Juni und die Weisse Hainsimse (Luzula nivea) etwa einen Monat später – beide gedeihen auch an halbschattigen bis schattigen Plätzen.

 

Ebenfalls wenig Ansprüche stellt das immergrüne Efeu (Hedera helix). Besonders dekorativ sieht es aus, wenn längere Triebe über die Balkonbrüstung hängen. Als Kletterer eignet sich Efeu auch gut zur Wandbegrünung. Efeu beginnt erst im Alter von 10 bis 20 Jahren zu blühen. Die kleinen gelbgrünen Blüten erscheinen im September bis Oktober und sind, weil so spät sonst kaum noch etwas blüht, eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Wespen und Schwebfliegen. Die für Menschen giftigen Früchte reifen im Frühjahr und sind beliebt bei Gartenrotschwänzen, Mönchsgrasmücken, Staren, Amseln und Rotkehlchen.

 

Als Farbtupfer und Alternative zu den überall erhältlichen hochgezüchteten Chrysanthemen bieten sich die einheimischen Berg- und Goldschopfastern (Aster amellus und Aster linosyris) an. Sie mögen beide gut besonnte Standorte.

 

Weitere Leerflächen in Gefässen und Töpfen können mit Lauch-Setzlingen bepflanzt werden.

 

Und noch ein Tipp für Glückliche, die es momentan mit einer Tomatenschwemme zu tun haben: Reife Tomaten lassen sich einfach trocknen: Die Tomaten entkernen, vierteln und auf Backpapier auf ein Backblech legen, salzen, pfeffern und eventuell mit Oregano würzen. Im Backofen bei 60° Umluft zirka drei Stunden lang trocknen lassen, dabei die Ofentür einen Spalt weit geöffnet lassen (Kochlöffel in die Tür klemmen). Die so gewonnenen Pomodori secchi trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahren.

 

Gegen Ende September kann es bereits die eine oder andere kalte Nacht geben, in der die Temperatur unter 10 Grad sinkt. Deshalb müssen jetzt empfindliche Kübelpflanzen und Zimmerpflanzen wieder ins Haus rein gezügelt werden.

 

Alle erwähnten Zierpflanzen sind bei der Wildstaudengärtnerei Willi erhältlich.

 

 

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