Monatstipps Mai 2014

Simone Werder - Nun kann’s definitiv losgehen mit der neuen Balkon-Saison. Mit Frost ist aber erst dann nicht mehr zu rechnen, wenn auch die kalte Sophie als letzte der Eisheiligen am 15. Mai vorübergezogen ist.

 

Für die Bepflanzung unserer Töpfe wählen wir organisch gedüngte, torffreie Erde. Auch beim Pflanzenkauf lassen wir Sorgfalt walten. Greenpeace hat kürzlich europaweit Blumen und Zierpflanzen aus Gartencentern, Bau- und Supermärkten getestet. Drei Viertel der untersuchten Pflanzen waren mit bienengefährdenden Pestiziden belastet. Damit unser Balkon nicht zur unerwünschten Giftbar für Bienen und andere Bestäuber wird, besorgen wir unsere idealerweise einheimischen Pflanzen aus biologischem Anbau.

 

Die Gefässe erhalten zuerst eine zwei bis drei Finger hohe Drainage-Schicht aus Tonscherben, Steinchen oder Blähtonkügelchen. Dies sorgt dafür, dass das Giesswasser gut ablaufen kann und keine Staunässe entsteht. Dann füllen wir Erde auf und setzen unsere Pflanzen in Abständen je nach zu erwartendem Wachstum ins Gefäss, dabei Erde und Pflanzen leicht andrücken. Nicht zu viel Erde einfüllen; es sollte noch etwas Platz bis zum Gefässrand bleiben, so dass Giesswasser nicht überlaufen kann. Abschliessend gut angiessen, damit sich allfällige Hohlräume schliessen und die Wurzelballen rundherum guten Bodenkontakt erhalten.

 

In den Pingwin Planet Monats-Tipps vom Mai 2013 gibt es Ideen zu bunt blühenden balkontauglichen Wildstauden zu lesen. Und hier folgen ein paar Pflanzenbeschreibungen zur Inspiration für Leute, die im Sommer öfter mal ein paar Tage verreisen und deshalb gerne etwas pflegeleichtes Unkompliziertes auf dem Balkon hätten:

 

An sonnigen Standorten fühlt sich der Weisse Mauerpfeffer (Sedum album) wohl. Er wächst in der Natur in Mauerritzen, wird 10 cm hoch und kommt gut mit Trockenheit zurecht.

 

Dazu passt der ebenso anspruchslose filigrane Felsen-Mauerpfeffer (Sedum reflexum) mit liegend-aufsteigenden Triebchen, die dicht mit fleischigen, nadelartigen Blättern besetzt sind. Das 10-20 cm Höhe erreichende Dickblattgewächs wird in Frankreich auch als Würzpflanze geschätzt.

 

Im gleichen Gefäss fände vielleicht noch der Trauben-Steinbrech (Saxifraga paniculata) Platz, der von Mai bis Juni blüht. Er bildet ein halbkugeliges Rosettenpolster, wächst bis 30 cm hoch und ist ebenfalls ziemlich trockenresistent und damit gut an extreme Bedingungen angepasst.

 

Wenn es nicht unbedingt knallbunte grossblütige Blumen sein müssen, kommen vielleicht auch anspruchslose, mit mageren Böden zufriedene Gräser in Frage. Zum einen empfiehlt sich das 30-70 cm hoch wachsende Wimper-Perlgras (Melica ciliata). Es wächst wild an Felsen und steinigen Hängen und blüht zwischen Mai und Juli als dichte zylindrische ährige Rispe.

 

Ein anderes, in der Natur selten gewordenes Süssgras, das gerne auch in Gefässen gedeiht, ist das Gemeine Zittergras (Briza media). Es blüht auch zwischen Mai und Juli. Sein überaus hübscher Blütenstand ist eine lockere, ausgebreitete und pyramidenförmige Rispe. An deren Ästchen hängen herzförmige Ährchen, die beim leisesten Windhauch anmutig erzittern.

 

Wem dies alles zu kompliziert ist, kann sich bei der Wildstauden Gärtnerei Patricia Willi eine auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmte Pflanzenlieferung ordern

 

Und was gibt’s zu essen? Auf warmen Südbalkonen macht man gute Erfahrungen mit Chilis, Paprika, und extra für Kübel gezüchtete Tomaten- oder Auberginen-Sorten.

An halbschattigen Standorten eignen sich gut auch kleinwüchsige frühe Zucchini-Sorten. Alle freien Lücken bepflanzen wir mit Salatsetzlingen und Schnittlauchbüscheln. Das Gemüse-Gärtnern auf dem Balkon braucht jedoch definitiv mehr Pflege. Die Pflanzen müssen häufig gewässert werden. Auch die Zugabe von organischem Dünger muss regelmässig erfolgen, damit nicht nur Früchte für die Puppenstube geerntet werden können.

 

An Regentagen kann man sich auf http://netzwerk-balkongarten.blogspot.ch/ inspirieren lassen, was andere Leute so auf ihrem Balkon treiben.

 

 

Zu den Tipps anderer Monate im Archiv