Monatstipps Oktober 2013

Simone Werder - Langsam geht die Balkongarten Saison wirklich zu Ende und es wird Zeit, sich für einen farbigen Frühling vorzusehen. Nun ist der ideale Moment, Blumenzwiebeln zu pflanzen. Im Topfgarten empfiehlt es sich, niedrige Blumensorten zu wählen, deren kleine Zwiebeln nach der Blüte in den Töpfen verbleiben können.

 

Robust und treu sind Traubenhyazinthen (Muscari) mit ihren glöckchenartigen, traubenförmig angeordneten Blüten. Die hübschen kobaltblauen Blümchen werden etwa 15 cm hoch und blühen zwischen März und Mai. Die Zwiebeln werden 5 bis 8 Zentimeter tief in die Erde gesteckt. Am schönsten wirken sie in kleinen Gruppen.

 

Unkompliziert und blühstark ist die Turkestan-Wildtulpe (Tulipa turkestanica). Ihre cremeweissen, sternförmigen Blüten (bis zu 12 Stück pro Stiel!) haben eine goldgelbe Mitte. Sie werden 2-3 mal so tief als die Blumenzwiebel gross ist, in die Erde gesteckt.

 

Da die gesetzten Blumenzwiebeln Wurzeln ausbilden werden, schiebt es sie im Topf etwas nach oben. Deshalb sind sie generell genug tief zu setzen.

 

Wenn die Nächte kühler werden, können Tomaten draussen nicht mehr ausreifen. Falls es noch mehrere grüne Früchte an einem Zweig hat, schneidet man diesen ab, entfernt die Blätter, umwickelt ihn mit Zeitungspapier und hängt ihn kopfüber im Haus auf. Für den Reifeprozess ist kein Licht notwendig. Einzelne grüne Tomaten packt man ebenfalls in Zeitungspapier und legt sie drinnen aus. Die Pakete zirka alle 2 Tage kontrollieren. Das Nachreifen kann ein dazu gepackter Apfel beschleunigen. Der Apfel sondert ein Reifegas ab, das auch die Reifung der Tomaten beeinflusst. Früchte mit Flecken werden zuvor ausgesondert.

 

In unseren Töpfen sollte die Erdoberfläche immer bedeckt sein. Das Bedecken des Bodens nennt man Mulchen – dies ist jetzt auch im Hinblick auf die Kälte des Winters wichtig. Die Erde trocknet unter der lebendig bleibenden Bodendecke weniger aus und bleibt locker. Zusätzlich werden ihr Nährstoffe zugeführt. Und jetzt kommt das Beste: In den nächsten Wochen fliegt uns der Mulch nur so zu. Herbststürme fegen einem unzählige Blätter auf den Balkon. Dieses Material können wir auf unbedeckte Stellen in den Töpfen verteilen. Das übrige (trockene) Laub werden wir gut gebrauchen können, um empfindlichen Pflanzen einen Winterschutz zu basteln. Mehr dazu dann in den November-Tipps.

 

Vorsicht, nicht jedes Falllaub eignet sich zum Mulchen oder als Winterschutz. Eichen-, Walnuss- und Kastanienblätter sind säurereich, enthalten teils auch Gerbstoffe, die für andere Pflanzen schädlich sind.

 

Gründüngung ist eine andere Möglichkeit, nackte Erdoberflächen zu vermeiden. Dazu ist jetzt noch Zeit, um Kleearten wie etwa Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) und Hornschotenklee (Lotus corniculatus) oder Feldsalat und Spinat zu säen. Diese Pflanzen lockern ebenfallls den Boden auf, schützen ihn vor Kälte und Erosion und geben Nährstoffe ab.

 

Zum Schluss noch was zum Schmunzeln, denn wir wollen euch den letzten Schrei im Bereich Urban Gardening nicht vorenthalten: Der Landschaftskünstler Marc Grañén und die Leute des Grupo Iraco aus Barcelona haben ein Autobusdach begrünt. Der bisher einzige öffentliche Bus mit Dachgarten verkehrt in der katalanischen Stadt Girona.

 

 

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