Monatstipps Dezember 2014
Simone Werder - Häufig zeichnet sich der letzte und dunkelste Monat des Jahres durch nasskaltes „Hudelwetter“ aus und der ersehnte Schneefall lässt auf sich warten. Letzte Chance also, Töpfen mit draussen überwinternden Pflanzen noch einen Winterschutz zu verpassen: Den Boden eines Weinkistchens ein paar Zentimeter hoch mit Kies, Steinchen oder Blähton belegen, mehrere kleine Töpfe reinstellen, alles mit trockenem Laub auspolstern und an einen regengeschützten Platz an die Hauswand stellen. Wer sich ein richtig hübsches Kistchen wünscht, setzt bunte Christbaumkugeln obendrauf.
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Dann wird der Balkon noch ein bisschen aufgeräumt. Schäufelchen, Baumschere & Co. kommen rein, damit sie nicht verrosten. Gefässe aus Ton werden im Keller verstaut, ansonsten kann Wasser in feine Ritzen eindringen und sich bei Frost um etwa 10% ausdehnen, was zur Folge hat, dass die Töpfe zerbersten oder die Glasur abplatzt.
Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich so wilde Kerle von Pflanzen, die von jetzt an und durch den ganzen Winter hindurch blühen: Zum einen ist dies die beliebte Christrose (Helleborus niger, siehe auch Balkontipps Dezember 2013), die zurzeit überall in Blumenläden und Gartencentern angeboten wird, zum andern der weniger bekannte, in unseren Wäldern heimische Nieswurz (Helleborus foetidus) mit unglaublicher Leistungsfähigkeit: Ein Blütenstand des Nieswurz kann im Verlauf einer Blühsaison 100 bis 150 hellgrüne bis grünlichgelbe Einzelblüten tragen. Die Blüten haben die Form von verengten Glocken und sie erhalten, wenn sie voll erblüht sind, rote Kanten. Weil das immergrüne Hahnenfussgewächs ziemlich trockenresistent ist und keine besonders hohen Ansprüche an den Boden stellt, gedeiht es auch in einem Topf auf einem eher schattigen Balkon. Nieswurz, auch Palmblatt-Schneerose genannt, möchte dann gerne seine Ruhe haben, er mag es nicht gerne, wenn bei Umpflanzaktionen seine empfindlichen Wurzeln verletzt werden.
Achtung, die Pflanze ist nicht geeignet für Familien mit kleinen Kindern, denn Nieswurz enthält ein hochgiftiges Steroid-Saponin (Helleborin).
Wer jetzt trotzdem nicht widerstehen kann: Nieswurz kann bei der Wildstaudengärtnerei Willi bezogen werden.